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Leitbild

Aufgaben des Vereins

Laut Satzung ist der Zweck des Vereins „die Gesundheitsförderung sowie die soziale, medizinisch-pflegerische und präventive Arbeit im Bereich der Drogenhilfe. Diese Aufgabe wird insbesondere verwirklicht durch die Beratung, Betreuung, Therapie und Suchtprävention von hilfebedürftigen Menschen in dem Arbeitsfeld der Drogenhilfe. […]“ Dabei ist der Verein „dem Wohl aller Menschen im Stadtgebiet ohne Rücksicht auf Geschlecht, Abstammung, […] Sprache, Heimat und Herkunft, Glauben, religiöser oder politischer Anschauungen verpflichtet“ (aus der Präambel der Vereinssatzung). Damit nimmt der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. einen gesellschaftlichen Auftrag innerhalb des Sozialraums Düsseldorfs für den Bereich Suchthilfe wahr. In Düsseldorf wird die Anzahl der schwer Abhängigen allein von Opioiden (wie Heroin) auf 3.500 bis 4.000 Personen geschätzt. Hinzu kommen tausende Konsument*innen von Kokain, Amphetaminen, Cannabis und anderen illegalisierten Substanzen. Ein Teil davon, die so genannte Drogenszene, bewegt sich nicht nur im privaten, sondern auch mehr oder weniger sichtbar im öffentlichen Raum. Mit seinen Angeboten erreicht der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. jedes Jahr etwa 1.800 verschiedene Personen und versorgt sie niedrigschwellig mit Überlebenshilfen und höherschwellig mit Beratungen, Vermittlungen, Therapie sowie betreuten Wohn- und Beschäftigungsformen. Diese Arbeit hat auch unmittelbar positive Rückwirkung auf den Sozialraum Düsseldorf, indem sie einerseits offenen Drogenkonsum, Verelendung und Desintegration eindämmt und andererseits Wohlfahrt und Partizipation stärkt. Im jährlichen Geschäftsbericht des Vereins sind dazu jeweils aktuelle statistische Trends, Einschätzungen und Reflexionen dokumentiert.

Gesellschaftliche Rahmenbedingungen von Sucht

Sucht ist eine chronische Erkrankung. Das Betäubungsmittelgesetz und die sich hieraus ergebenden Konsequenzen bilden einen strukturellen Rahmen, der für viele negative Begleiterscheinungen (Stigmatisierung, Kriminalisierung, Verelendung etc.) verantwortlich ist. Denn nicht ausschließlich die Drogen, die Substanzen an sich, machen das so genannte Sucht- bzw. Drogenproblem aus, sondern auch die Art und Weise des Umgangs und die Problemdefinition durch gesellschaftliche Akteure.

Neben dem gesamtgesellschaftlichen Kontext ist bei der Entstehung von Drogenabhängigkeit stets das soziale Beziehungsgefüge der Abhängigen mitentscheidend und -betroffen. Deswegen gehören zu den Zielgruppen des Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. alle Menschen und Institutionen im Umfeld einer drogenabhängigen oder gefährdeten Person, und darüber hinaus interessierte Bürger*innen und andere Interessensgruppen des Sozialraums Düsseldorf.

Wahrung von Würde und Autonomie

Zur Würde des Menschen gehört, über die Art des Umgangs mit den eigenen Lebensumständen soweit wie möglich selbst entscheiden zu können. Wir respektieren, dass Menschen Drogen konsumieren. In allen unseren Bemühungen beabsichtigen wir, Menschen darin zu unterstützen, die Verantwortung für ihr Verhalten zu übernehmen und die Motivation für schadensminimierende oder drogenfreie Verhaltensstrategien zu stärken. Aus diesem Grund sind die Angebote des Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. nicht einem Abstinenzparadigma unterworfen, sondern akzeptanzorientiert und (auch) niedrigschwellig. Es geht um ein klientelzentriertes und damit differenziertes Angebot, das helfen soll, die Handlungs- und Entscheidungsspielräume unserer Klient*innen zu erweitern und dabei deren jeweiligen Entwicklungspotenziale zu berücksichtigen. Dies bedeutet praktisch die Sicherung des Überlebens und (Rück-)Gewinn von individuell unterschiedlich bestimmter Lebensqualität und gesellschaftlicher Teilhabe. Dabei kann Konsumreduktion und Abstinenz von Drogen ein individuelles Ziel sein. Weitere Angebote bestehen für Angehörige und Bezugspersonen drogenkonsumierender Menschen, die sich häufig aufgrund der emotionalen Bindung zum/zur Süchtigen mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sehen. Wir möchten mit unseren Hilfen Anteilnahme, Unterstützung und Handlungsorientierungen bieten.

Bedeutung von Inklusion

Der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. unterstützt Menschen darin, gemäß ihren Möglichkeiten und Bedürfnissen am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und dieses mitzugestalten. Das Ziel einer Inklusion kann dabei stets nur in kleinen, dafür aber gangbaren und vielgestaltigen Schritten verfolgt werden. Eine Voraussetzung dazu ist die Selbstbemächtigung von Menschen, denen es oft vor allem an Vertrauen in die eigenen sozialen und lebenspraktischen Fähigkeiten mangelt. Unterstützende Hilfen auf dem Weg zur Inklusion bietet der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. in Form von Wiedereingliederung ins Erwerbsleben und durch vielfältige Angebote kultureller und politischer Partizipation. Mit Blick auf den sozialen Kontext tritt der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. offensiv dafür ein, bestehende Ausgrenzungen und Stigmatisierungen in vielen Lebensbereichen von Drogenabhängigen abzubauen, durch Aufklärung in der Öffentlichkeit und Parteilichkeit im politischen Diskurs.

Interkulturelle Öffnung

Die zunehmende Anzahl von Klient*innen mit Migrations- oder Fluchthintergrund erfordert eine Fokussierung von deren spezifischen Lebensumständen, Problemen und Ressourcen. Deswegen nimmt der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. auch die vorhandenen juristischen, sprachlichen und kulturellen Barrieren in den Blick, um diese – soweit möglich – abzubauen zu helfen und so eine interkulturelle Öffnung zu ermöglichen. Oft behindern diskriminierende Begrenzungen wie das Asylbewerberleistungsgesetz adäquate, menschenwürdige medizinische und soziale Hilfen. Voraussetzung für eine interkulturelle Öffnung ist ein niedrigschwelliger Zugang für Klient*innen, die zumeist besonders große Hemmungen haben, sich mit ihrer Drogenabhängigkeit gegenüber Institutionen und deren Mitarbeiter*innen zu offenbaren. Empathie, Wertschätzung und angepasste niedrigschwellige Beratungs- und Versorgungsangebote sind hier besonders ausschlaggebend für eine erfolgreiche Anbindung an das Hilfesystem.

Hilfen aus einer Hand

Der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. bietet Hilfen aus einer Hand. Die Übergänge beispielsweise von der Prävention zur Beratung können ebenso fließend sein wie aus Angeboten der Überlebenshilfe in weiterführende Beratungsangebote wie beispielsweise Vermittlung in Substitution, Entgiftung und Entwöhnungsbehandlung. Im Anschluss an Entwöhnungsbehandlungen können beim Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. unterschiedliche Angebote der Nachsorge in Anspruch genommen werden.

Vernetzung im Sozialraum Düsseldorf

In Düsseldorf ist der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. ein Teil des medizinischen und sozialen Versorgungssystems und mit städtischen und anderen institutionellen Hilfen vernetzt. In Düsseldorf gibt es unterschiedliche soziale Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe und andere, die auch von Suchtkranken aufgesucht werden. Hierzu gehören Suchtberatungsstellen, Substitutionsstellen, medizinische und pflegerische Dienste, eine Entgiftungseinrichtung, stationäre Einrichtungen für Wohnungslose und Suchtkranke, ambulante niedrigschwellige Einrichtungen für Wohnungslose und Suchtkranke, Notschlafstellen bzw. Obdachlosenunterkünfte, Jugendgerichtshilfe, Aidshilfe Düsseldorf e. V., niedergelassene Psychotherapeut*innen, etc. Der Düsseldorfer Drogenhilfe e. V. beteiligt sich in diesem Kontext an unterschiedlichen Gremien und an fachlichen Abstimmungen, Vorbereitungen oder Entscheidungen zu suchtspezifischen Themen.

Zuletzt aktualisiert: 06.06.2023
 

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